Kinderbetreuung muss möglich sein, ohne dass Eltern beim Arbeitgeber betteln müssen
Es braucht, dringender denn je, einen Rechtsanspruch auf Sonderbetreuungszeit für alle Eltern
„An vielen Schulen und in Kindergärten herrscht das totale Corona-Chaos – und das, obwohl PädagogInnen und ElementarpädagogInnen ihr Bestes geben. Eltern sind am Rande der Verzweiflung und wissen nicht, wie es mit der Kinderbetreuung weitergehen soll. Nachdem der Urlaub längst verbraucht ist, werden sie nun zu Bittstellern degradiert. Eltern stehen unter massivem Druck und sind auch noch vom Wohlwollen ihrer Arbeitgeber abhängig. Das muss sich ändern und dafür gibt es nur eine Antwort: Wir brauchen einen Rechtsanspruch auf die Sonderbetreuungszeit, damit Kinderbetreuung für alle Eltern möglich ist“, fordert ÖGB-Vizepräsidentin und -Frauenvorsitzende Korinna Schumann anlässlich der bevorstehenden Herbstferien.
Eltern, die großen VerliererInnen der Corona-Krise
Aufgrund der Corona-Krise sei der Betreuungsbedarf massiv gestiegen, Geld für externe Betreuungsangebote aber weniger vorhanden als je zuvor. „Vom Betreuungschaos sind in erster Linie Frauen betroffen, da sie immer noch den Großteil der Kinderbetreuungspflichten übernehmen. Viele von ihnen haben bereits massiv Arbeitszeit reduziert und fürchten um ihre Jobs – das ist ein Teufelskreis. Kinder dürfen kein Nachteil für ArbeitnehmerInnen sein!“, betont die Vizepräsidentin.
Politik lässt Eltern im Regen stehen
Die Politik hätte seit März Zeit gehabt, sich Konzepte und Lösungen für die Probleme in der Kinderbetreuung zu überlegen. Es sei erschütternd, wie wenig das Wohl der Familien im Land offenbar wert ist. Jetzt stehen schon die nächsten Ferien vor der Tür, von einer Lösung fehle immer noch jede Spur. „Unsere Familien seit Beginn der Krise im Regen stehen zu lassen, kann doch nicht Anspruch einer österreichischen Bundesregierung sein. Es ist unverständlich, dass Eltern und speziell Frauen mit der Betreuungssituation allein gelassen werden. „Leistbare und flächendeckende Ferienbetreuung für alle Kinder in Österreich und der Rechtsanspruch auf Sonderbetreuungszeit bei voller Kostenübernahme durch den Bund – das ist das Gebot der Stunde“, so Schumann.