Die Regierung rund um Bundeskanzler Sebastian Kurz zeigt erneut auf welcher Seite sie steht und, wie erwartet, ist das wieder nicht die der hart arbeitenden Menschen.
Geplante Abschaffung der Hacklerregelung ist schlicht unsozial und bestraft wieder diejenigen, die einen hartes und langes Arbeitsleben hinter sich haben.
Die Hacklerregelung neu erlaubt es Menschen nach 45 Arbeitsjahren, ohne Einbußen in Pension zu gehen. Diese Regelung möchte die Regierung nun ersetzen durch einen Frühstarterbonus, welcher für jeden Beitragsmonat zwischen dem 15. und 20. Geburtstag die Pension um einen Euro erhöhen soll. Das sind maximal 60 Euro.
Während die Regierung aber dadurch eine Verbesserung verspricht, bedeutet die geplante Regelung eigentlich 300 Euro weniger für Langzeitversicherte.
„Der Frühstarterbonus ist eine Farce und definitiv kein guter Ersatz für die Hacklerregelung. Menschen die 45 Arbeitsjahre hinter sich haben, haben sich unseren Respekt verdient und sicher nicht, dass man ihnen wieder ihr hart verdientes Geld wegnimmt,“ so FSG Wien Landesgeschäftsführer Sandro Beer.
Weiters argumentiert die Regierung ihr Vorhaben mit frauenpolitischen Argumenten. So würden von der abschlagsfreuen Pension zu wenige Frauen profitieren.
„Die neue Regelung bringt Frauen aber auch nicht viel mehr. Hier werden Männer und Frauen gegeneinander ausgespielt. Es muss möglich sein, Frauenpensionen zu erhöhen, ohne gleichzeitig Männern ihre Pension zu kürzen. Wenn man dies wirklich lösen möchte, wäre es ratsam Kinderbetreuungszeiten besser anzurechnen und die Kinderbetreuung flächendeckend auszubauen. Wir haben ein fertiges Modell dafür entwickelt, dass Frauen weitaus mehr bringen würde. Dieses Modell wird von der Bundesregierung leider bisher ignoriert“, so ÖGB-Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende Korinna Schumann.
„Anstatt also mit schlechten Argumenten die Hacklerregelung abzuschaffen und so Langzeitversicherte zu bestrafen, wäre es ratsam Lösungen zu finden die den Menschen tatsächlich was bringen“ meint FSG Wien Vorsitzender Christian Meidlinger und sagt weiter: „Nach der Einführung des 12 Stunden Tages und der 60 Stunden Woche ist das wieder nur eine Regelung bei der ArbeitnehmerInnen den kürzeren ziehen. Die Regierung zeigt dadurch wieder ihr wahres Gesicht.“
Die Gewerkschaft PRO-GE mobilisiert mit einer Petition, welche bereits fast 100.000 Menschen unterzeichnet haben, gegen den Plan der Regierung und sammelt unter anderem Unterschriften für die Beibehaltung und Verbesserungen der abschlagsfreien Hacklerregelung.
Petition und Infos unter www.45-jahre-sind-genug.at